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Wie sind die Krankenhäuser der Schwester-Euthymia-Stiftung für die Zukunft aufgestellt?

Wie sind die Krankenhäuser der Schwester-Euthymia-Stiftung für die Zukunft aufgestellt?

Veranstaltung im Landtag mit der niedersächsischen Landespolitik sowie Vertretern aus dem Gesundheitsministerium, von Krankenkassen und Verbänden sowie Gremienvertretern und Politikern aus dem Oldenburger Münsterland zur regionalen Gesundheitsversorgung

Die Krankenhäuser der Schwester-Euthymia-Stiftung (SES) sind für kommende Entwicklungen gut aufgestellt. Das wurde bei einer Veranstaltung im Landtag in Hannover deutlich, zu der die Stiftung Vertreter unter anderem aus der niedersächsischen Landespolitik sowie aus dem Gesundheitsministerium, von Krankenkassen und Verbänden sowie Gremienvertreter und Politiker aus dem Oldenburger Münsterland zur regionalen Gesundheitsversorgung eingeladen hatte.

Thematisiert wurden die anstehenden Krankenhausreformen am Beispiel des Oldenburger Münsterlandes. Dazu gab es Vorträge von Prof. Dr. Norbert Roeder (früherer Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Münster, der die Umsetzung der Strukturreform in NRW intensiv begleitet hat) sowie Dr. Klaus Goedereis (früherer Vorstandsvorsitzender der St. Franziskus-Stiftung Münster und langjähriger Experte im Gesundheitswesen mit Gremientätigkeiten unter anderem in gesundheitspolitischen und caritativen Verbänden).

Mit Unterstützung von Prof. Dr. Norbert Roeder hat die Schwester Euthymia Stiftung ihre vier Krankenhäuser gedanklich nach Nordrhein-Westfalen verlegt und mit Dr. Klaus Goedereis ein regionales Versorgungskonzept entwickelt. Die Analysewege und Schlussfolgerungen sowie Ergebnisse wurden den Teilnehmenden in Hannover vorgestellt und mit ihnen diskutiert.

Durch die Krankenhausreform werden sogenannte Leistungsgruppen eingeführt. Nicht jedes Krankenhaus und jede Abteilung darf jede Leistungsgruppe erbringen – es gibt strikte Bedingungen für Personal, Qualifikation, Geräte und so weiter, die erfüllt sein müssen. Die Einführung dieser Leistungsgruppen wird die Position der Krankenhäuser sehr verändern. Ohne einen Verbund wird es für die Kliniken sehr schwierig, in einer Region ein umfassendes Leistungsspektrum anzubieten.

Ulrich Pelster, Vorstandsvorsitzender der Schwester-Euthymia-Stiftung zeigte sich optimistisch. Die Analyse zeige, dass die Häuser gut für die Zukunft aufgestellt seien und bereits einen Teil der Hausarbeiten durch Schwerpunktbildungen gemacht hätten. Die Analyse habe sehr geholfen, um in Erfahrung zu bringen, wo Strukturen innerhalb des Verbundes aber auch darüber hinaus passten oder modifiziert werden müssten. Ortsnah werden Grund- und Notfallversorgung sichergestellt – Chirurgie, Innere Medizin, Geburtshilfe sowie Herzinfarkt, Schlaganfall und Unfälle. Alle weiteren Leistungen werden an den verschiedenen Standorten konzentriert – Zusammenfassung von Kompetenz und Erfahrung.

„Unser Verbund bietet den vier Kliniken zahlreiche Vorteile“, betont Ulrich Pelster: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ermöglicht er eine Personalakquise aus einer Hand mit einer abgestimmten Personalentwicklung. Wir können unseren Mitarbeitenden attraktive Karrieremöglichkeiten, einrichtungsübergreifende Personalkonzepte und bessere Weiterbildungschancen bieten.“ Zudem sorge der Verbund für mehr Innovationskraft, indem gemeinschaftlich Digitalisierungsstrategien erarbeitet und Ressourcen für Förderprojekte oder Versorgungsmodelle genutzt werden könnten. Der Verbund sei ein wichtiger Baustein, um die SES-Krankenhäuser auf die künftigen Herausforderungen im Land und im Bund vorzubereiten. Ziel müsse sein, weiterhin eine ortsnahe Versorgung in hochwertiger Qualität in den Verbundshäusern anzubieten. „Was wir selbst gestalten können, das machen wir“, sagte Pelster und nannte beispielhaft die Fachkräfteentwicklung durch das eigene Bildungszentrum, aber ebenso durch die Kooperation mit der Prager Karls-Universität und das Anwerben von Fachkräften im Ausland. Was nicht selbst gestaltet werden könne, sei die aktuelle Unterfinanzierung, hier müsse die Politik handeln.

Dr. Klaus Goedereis stellte die genannte Analyse vor, bei der Leistungsgruppeneinteilungen vorgenommen wurden, Mindestmengenvoraussetzungen geprüft wurden und auch die Abdeckung der Region durch Gesundheitsversorger gecheckt wurde. Überwiegend habe es hier grünes Licht gegeben auch mit Blick auf künftige Entwicklungen und eventuelle Auswahlverfahren durch die Politik. Wichtig war es Dr. Goedereis, zu betonen, dass an der Notfallversorgung nicht beliebig Modifizierungen möglich seien, denn sie spiele gerade im ländlichen Bereich eine existenzielle Rolle. So müsse eine zeitnahe Erreichbarkeit der spezialisierten Notaufnahmen gerade bei Herzinfarkten und Schlaganfällen gegeben sein. Auch die integrierte ambulante Notfallversorgung spiele hier eine Rolle.

Gleichzeitung wurde auf eine Schwerpunktbildung der Leistungen im Verbund geschaut und auch geprüft, wo neue Leistungsbereiche denkbar seien.

Ein Blick auf die Landkarte zeigt laut Dr. Goedereis, dass die Region auch über den Verbund hinaus gut aufgestellt sei. Beispielhaft zeigte er das anhand der Verteilung von Krankenhäusern an den Autobahnachsen A1 und A 29 sowie A 31 auf.

Prof. Dr. Roeder erläuterte mögliche Entwicklungen im Oldenburger Münsterland auf Grundlage der Planungen in NRW, die als Template für das bundesweite Modell gelten. Er stellte das System von Leistungsbereichen und Leistungsgruppen vor und erklärte, wie sich dieses im Oldenburger Münsterland auswirkten. Er zeigte auf, dass Lizenzen für die Führung der Leistungsgruppen nötig seien und die Leistungsgruppen jeweils zudem oft von anderen Leistungsgruppen abhängig seien. Wenn ein Leistungsangebot zum Beispiel wegen Personalknappheit nicht mehr möglich sei, habe das oft Auswirkungen auf vernetzte Bereiche. Er sprach von einem Dominoeffekt, den man berücksichtigen müsse. Daher gebe es Chancen und Grenzen des Systems. Die würden sich in den ersten Jahren nach Inkrafttreten zeigen.

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