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Unterschätzte Gefahr: Mund- und Rachenkrebs - Humane Papillomviren einer der Hauptauslöser

Unterschätzte Gefahr: Mund- und Rachenkrebs - Humane Papillomviren einer der Hauptauslöser

Ein weißer Fleck auf der Mundschleimhaut kann ein Hinweis auf Mundkrebs sein.Die Krebsart ist sehr tückisch, da diese häufig erst spät erkannt wird und dann schwer zu behandeln ist, die Heilungschancen sinken. Die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO) des St. Marienhospitals Vechta beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit den Ursachen und Therapiemöglichkeiten.

Die Mund- und Rachenhöhle ist vollständig mit Schleimhaut ausgekleidet. Bösartige Tumore (Krebsgeschwüre) können überall auf den Schleimhäuten im Mund entstehen: Auf der Lippe, den Innenseiten der Wangen, auf der Zunge, im Gaumen oder Rachen und sogar in der Mandelregion. Meist sind dies so genannte Karzinome - sehr gefährliche Krebsgeschwüre -  die schon im frühen Stadium dazu neigen, Tochtergeschwulste (Metastasen) zu bilden. Schätzungen des Berliner Robert-Koch-Institutes zufolge erkranken deutschlandweit etwa 10.000 Menschen jährlich neu an Mund- und Rachenkrebs.  

Anders als viele vermuten sind nicht nur Raucher gefährdet. Auch regelmäßiger Alkoholkonsum sowie eine mangelnde Mundhygiene können Expertenmeinungen zufolge die Entwicklung des Krebses fördern. Ein weiterer Hauptauslöser sind Humane Papillomviren (HPV), die ebenfalls als Ursache für Gebärmutterhalskrebs bekannt sind. Für Mädchen besteht die Möglichkeit, sich vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen das Virus impfen lassen. Auch für Jungen ist mittlerweile (seit 2018) eine entsprechende Impfung zugelassen.

Für das Team der Vechtaer HNO-Klinik sind die Viren als Krebsauslöser keine Neuigkeit. Ganz im Gegenteil: „Unsere Krebspatienten werden bereits seit 2013 auf HPV untersucht“, erklärt Dr. Frese. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Praxis für Pathologie von Dr. Michael Respondek. „Wir haben festgestellt, dass etwa 30 Prozent der Erkrankungen an Mund- und Rachenkrebs aus dem Einzugsgebiet der HNO-Klinik Vechta auf die Papillomviren zurückzuführen sind – Tendenz steigend“, berichtet der HNO-Chefarzt.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen bösartigen Tumor im Mund- und Rachenraum zu behandeln. Grundsätzlich hängt die Behandlung vom Stadium des Tumors sowie dem Ort im Mund- und Rachenbereich ab, an dem er sitzt. Ist der Krebs noch klein, wird dieser in der Vechtaer HNO-Klinik operativ mittels moderner  mikroskopischer Laserchirurgie schonend entfernt. Bei größeren Tumoren kommt eine Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie (multimodale Therapie) zum Tragen. Da Dr. Frese auch die Qualifikation für spezielle HNO-Chirurgie und Plastische Operationen inne-hat, sind auch diese Patienten bei ihm in sehr guten Händen. Umfassende Möglichkeiten zur Behandlung bietet den Patienten der Region darüber hinaus die enge und langjährige Kooperation der HNO-Klinik mit den Spezialisten der zugehörigen Fachrichtungen vor Ort am St. Marienhospital Vechta: Radiologie, Strahlentherapie, Onkologie und Pathologie.

„Glücklicherweise ist der Krebs in den meisten Fällen gut zu erkennen“, berichtet Dr. Frese. Schleimhautveränderungen, die länger als drei Wochen bleiben und zudem noch wachsen oder bluten, sind ein Alarmzeichen. „Diese sollten umgehend vom HNO-Arzt, dem Zahnarzt oder auch vom Hautarzt untersucht werden“ betont Dr. Frese.

Kürzlich investierte das St. Marienhospital in die Neuanschaffung von zwei hochmodernen Lasersystemen für die schonende Mikrochirurgie. Eine Investition die auch allen HNO-Krebspatienten zugutekommt.

 

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