St.-Franziskus-Hospital Lohne und die Suchtfachkliniken St. Marienstift Neuenkirchen-Vörden und St. Vitus Visbek arbeiten jetzt bei der Entzugsbehandlung zusammen
Das St.-Franziskus-Hospital Lohne und die Suchtfachkliniken St. Marienstift Neuenkirchen-Vörden und St. Vitus Visbek arbeiten jetzt bei der Entzugsbehandlung zusammen.
Im Lohner Krankenhaus wurde dazu eine Abteilung für den Qualifizierten Entzug aufgebaut, die zuvor dem Krankenhaus St. Elisabeth Damme angegliedert war.
Der qualifizierte Entzug umfasst eine rund zweiwöchige stationäre interdisziplinäre Behandlung für Menschen mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit und ist Regelleistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Die medizinische Behandlung erfolgt in der Abteilung für Innere Medizin des St.-Franziskus-Hospitals Lohne, die Suchttherapie durch Mitarbeiter der Fachklinik St. Marienstift sowohl im St.-Franziskus-Hospital Lohne als auch in der Fachklinik St. Marienstift in Neuenkirchen-Vörden.
Der Qualifizierte Entzug bietet somit Zugang zur erfolgreichen Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit. Zur Therapie gehört auch die Vermittlung in weitere Behandlungen und Begleitungen und die Angebote der Selbsthilfegruppen.
Fachärzte für Innere Medizin und speziell ausgebildete Pflegekräfte des St.-Franziskus-Hospitals unterstützen den körperlichen Entzug medikamentös. Suchtfolgeerkrankungen therapieren Fachkräfte beider Kliniken gemeinsam.
„Mithilfe von Medikamenten können die bei der Alkoholentgiftung auftretenden Entzugssymptome behandelt werden“, so Thomas Meyer, Geschäftsführer St.-Franziskus-Hospital: „Treten besonders schwere Komplikationen (zum Beispiel Alkoholentzugsdelir) auf, steht auch die Intensivmedizinische Abteilung unterstützend zur Seite. Eine körperliche Entgiftung dauert durchschnittlich fünf Tage.“
„Nach der Entlassung können Patienten Angebote der Fachklink St. Marienstift in Neuenkirchen-Vörden nutzen“, sagt Dr. Thomas W. Heinz, Geschäftsführer St. Marienstift Neuenkirchen-Vörden und St. Vitus Visbek: „Die Fachklink bietet eine weitere qualifizierte Entzugsbehandlung, die etwa zwei Wochen dauert.“ Dr. Heinz lobt die enge, kooperative Zusammenarbeit mit dem Lohner Krankenhaus: „Wir fühlen uns dort gut integriert und denken auch schon gemeinsam über zusätzliche Möglichkeiten nach.“
Zum Behandlungskonzept des St.-Franziskus-Hospitals gehört neben dem körperlichen Entzug, dass die Patienten ein Bewusstsein für ihre Suchterkrankung entwickeln sowie in ihrem Abstinenzbestreben motiviert und unterstützt werden. Hierfür steht ein interdisziplinäres Team aus Internisten, Psychiatern, Suchttherapeuten, Pflegepersonal und Ergo- sowie Physiotherapeuten bereit. Nach dem qualifizierten Entzug werden den Patienten die Angebote des Suchthilfesystems erläutert und gegebenenfalls eine suchttherapeutische Weiterbehandlung vermittelt. Dazu zählen auch Informationen und Kontakte zu Selbsthilfegruppen und zur Suchtberatungsstelle (ambulante Behandlung). Hilfestellung wird außerdem geleistet bei Anträgen zur Kostenübernahme für eine Langzeitentwöhnungstherapie (stationäre Behandlung) - etwa in der Fachklinik St. Marienstift.
Die Aufnahme im qualifizierten Entzug ist bei Behandlungswunsch durch den Patienten jederzeit über die zentrale Aufnahmestation möglich. Zur besseren Planung sind eine telefonische Anmeldung der Patienten und eine Einweisung über einen Haus- oder Facharzt wünschenswert.
„Vielen Suchtkranken fällt es schwer, sich selbst als suchtkrank zu sehen und so den Weg zu den vielfältigen Angeboten des Suchthilfesystems zu finden“, erläutert Dr. Heinz: Die Fachklinik St. Marienstift biete in Kooperation mit dem Lohner Krankenhaus nun eine Behandlungsform an, die körperliche Entgiftung, Aufklärung, Motivationsarbeit, aber auch die Vorbereitung weiterer therapeutischer Maßnahmen verbinde. Die Behandlung finde sowohl im Lohner Krankenhaus als auch an mehreren Tagen in der Woche in der Fachklinik St. Marienstift statt.
„Innerhalb des Qualifizierten Entzugs soll eine enge Vernetzung der Behandlung von Alkohol- und / oder Medikamentenabhängigkeit zwischen Körper, Geist und Seele erfolgen“, sagt Dr. Heinz: „Bei Indikation findet ein medikamentös unterstützter körperlicher Entzug statt; körperliche Folge- und Begleiterscheinungen werden mitbehandelt.“
Auf der psychischen Ebene gibt es ebenfalls eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Suchtmittelkonsums im individuellen, sozialen und beruflichen Lebensbereich. Gemeinsam werden bei bestehenden Problemsituationen in gruppentherapeutischen sowie begleitenden einzeltherapeutischen Gesprächen Lösungsstrategien erarbeitet.
Während des Qualifizierten Entzugs werden das Suchthilfesystem und die damit verbundenen Hilfsangebote erörtert. Die Suchtfachklinik, die Suchtberatungsstelle und die Selbsthilfegruppe stellen sich vor und erste Kontakte können aufgenommen werden.
Eine weiterführende Vermittlung wird ermöglicht. Angehörigen-, Paar- und Familienberatung sind in das Behandlungsangebot des Qualifizierten Entzugs integriert.
Die Anmeldung zum qualifizierten Entzug ist im St.-Franziskus-Hospital Lohne über die Telefonnummer 0170 3173990 möglich.
Die Aufnahme findet per Einweisung durch den Hausarzt statt, gegebenenfalls auch als Notfall in die internistische Aufnahmestation des Krankenhauses. Bei Notfallaufnahme erfolgt nach Abklingen der Akutsymptomatik die Klärung der Indikation zum Qualifizierten Entzug und die Aufnahme in den Behandlungsprozess.
Kontakt
Ansprechpartner/in
Nicole Korf
Leitung Marketing
Dipl.-Kffr. (FH)
Fon (0 44 41) 99 -10 40
Fax (0 44 41) 99 -10 59
Wiebke Ostendorf
Marketing und Kommunikation
Dipl.-Kauffrau (FH)
Fon (0 44 41) 99 -10 41
Fax (0 44 41) 99 -10 59
wiebke.ostendorf@ kh-vec.de