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Rückgrat des Krankenhauses

Rückgrat des Krankenhauses

Die Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin am St. Marienhospital Vechta begeht ihr 50-jähriges Bestehen

50 Jahre Anästhesie und operative Intensivmedizin am St. Marienhospital Vechta: Die Abteilung unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Christian Hönemann lud aus diesem Anlass zu einer Jubiläumsveranstaltung in das Rathaus der Stadt Vechta ein.

In mehreren Ansprachen wurde die Bedeutung der Abteilung hervorgehoben, die als erste Anästhesieabteilung des Landkreises Vechta hier etabliert wurde, drei Jahre später folgte die Einrichtung der Intensivstation. Die Anästhesie und operative Intensivmedizin ist mittlerweile überregional bekannt und versorgt jährlich rund 9.500 kleine und große Patienten mit modernsten Anästhesieverfahren. Rettungsdienstlich stellt die Abteilung die notärztliche Versorgung mit rund 1.300 Einsätzen jährlich sicher. Das Team besteht aus sieben Fachärztinnen und Fachärzten, acht Assistenzärztinnen- und Ärzten sowie 14 Pflegefachleuten.

„Mit ihrem Engagement und ihrer Professionalität sorgen Sie dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten stets bestens versorgt sind“, sagte Geschäftsführer Aloys Muhle und gratulierte dem Team in Namen des Krankenhauses zu diesem Meilenstein. Letztlich seien es die Vechtaer Bürger gewesen, die vor 50 Jahren maßgeblich die Gründung der Abteilung auf den Weg gebracht hätten: „Eine große und sehr erfolgreiche Bürgerinitiative, die damals hoch kompetentes Personal gefunden hat, sodass sich die Abteilung zu dem entwickeln konnte, was sie heute ist.“

Auch das jetzige Team der Anästhesie lasse sich beschreiben als eines, das sich immer auf den Weg mache, etwas für Menschen zu tun, so Muhle: „Die Anästhesie ist extrem wichtig, sie ist das Rückgrat eines Krankenhaues – ohne sie würde vieles andere nicht funktionieren. Ich freue mich daher sehr auf die weiteren Entwicklungen in der Anästhesie“.

Katharina Rindfleisch, Klinikmanagerin und Prokuristin am St. Marienhospital Vechta, betonte, in Vechta sei die Anästhesie in den Anfängen vor allem von Dr. Jörg Mager und Dr. Volkmar Seeber geprägt gewesen. Sie hätten auch rasch die Intensivmedizin hier etabliert und die Weichen dafür gestellt, damit die Anästhesie zu dem habe werden können, was sie heute sei. 2003 sei dann die Staffelstabübergabe an die Dr. Christian Hönemann und Dr. Olaf Hagemann erfolgt, die neue wichtige Methoden etabliert hätten, die auch teilweise noch schonender und umweltschonender gewesen seien. Ein wichtiges Thema sei immer schon die Ausbildung gewesen. Ebenso hob Katharina Rindfleisch das Herzensthema von Prof. Dr. Hönemann hervor: Das patient-blood-management. Bereits seit 2008 behandelt das Vechtaer Team der Anästhesie und Intensivmedizin stationäre Patienten im Sinne dieses Verfahrens, das im klinischen Einsatz Fremdblutkonserven auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt.

Alles Engagement sei nur in einem funktionierenden Team möglich, so die Klinikmanagerin, wozu auch die Pflegenden zählten. Nur als Team könne Großes geleistet werden. Katharina Rindfleisch unterstreicht: „Die Anästhesie hat sich seit ihrer Geburtsstunde enorm weiterentwickelt. Sie ist hier nicht mehr wegzudenken.“ Die Klinikmanagerin dankte in diesem Sinne allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit.

Prof. Dr. Hönemann sagte, seit der Gründung habe es große Entwicklungen gegeben. Die Anästhesieabteilung habe fast das gesamte Leistungsspektrum von Unikliniken etablieren können. Eines aber sei immer geblieben: Der unerschütterliche Einsatz für den Patienten. Der Mensch stünde immer im Mittelpunkt. “Heute nach 50 Jahren können wir stolz auf unser Abteilung sein, die weit über Vechta hinaus großes Ansehen genießt”, so Prof. Dr. Hönemann. Er dankte allen, “die dazu beigetragen haben, die Abteilung zu dem zu machen, was sie heute ist". Die Abteilung sei von Dr. Jörg Mager und Dr. Volkmar Seeber mit großer Weitsicht ins Leben gerufen worden, was bis heute nachwirke.

Seit 2003 haben dann maßgeblich Dr. Christian Hönemann und Dr. Olaf Hagemann dazu beigetragen, die Abteilung weiterzuentwickeln. “Wir sind Dr. Olaf Hagemann zu großem Dank verpflichtet.” Ebenso dankte Prof. Dr. Hönemann allen rund 50 ehemaligen Fach- und Assistenzärzten, die heute in vielen Unikliniken arbeiteten, teils als Chefärzte. Prof. Dr. Hönemann dankte auch allen Pflegenden der Abteilung, die dazu beitrügen, dass diese auch pflegerisch exzellent aufgestellt sei. Und der Dank galt zudem Geschäftsführer Aloys Muhle für das stets große Vertrauen und die große Unterstützung.

Bürgermeister Kristian Kater gratulierte im Namen von Rat und Verwaltung. Es sei toll zu sehen, was in den 50 Jahren in der Anästhesie passiert sei. Ohne moderne Intensivstation wäre vieles im Krankenhaus gar nicht denkbar. Die Anästhesie habe sich in Vechta maximal aufgestellt und für uns als Kreisstadt eine große Bedeutung. “Wir sind stolz und froh, diese wichtige Abteilung hier in Vechta zu haben.”

Die kurzen Wege seien für die Patienten durch nichts zu ersetzen. “Ich bin froh, dass wir in Vechta seit 50 Jahren auf diesen lebensrettenden Dienst vertrauen dürfen.“ Stadt und Krankenhaus seien in ständigem Austausch und etablierten viele innovative Ansätze. Gemeinsam sei man in vielen Bereichen Vorreiter. “Wir möchten gemeinsam die optimale medizinische Versorgung auch künftig sicherstellen.”

Ärztlicher Direktor Chefarzt Dr. Dietmar Seeger sagte, er sei nun 18 Jahre hier in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe tätig. Die Zahl der Geburten sei in dieser Zeit auf über 1.800 gestiegen und die Klinik sei Level1-Zentrum. All das wäre nicht möglich gewesen, wenn die Anästhesie nicht zur Verfügung stünde. Dr. Seeger bedankte sich für die langjährige gute Zusammenarbeit.

In neun Vorträgen ging es an diesem Nachmittag um Themen rund um die Anästhesie. Unter den Referenten waren viele aktuell oder früher im St. Marienhospital Tätige, so zum Beispiel Dr. Simon Moormann, der nun Anästhesiechefarzt am Dammer Krankenhaus ist. Er dankte Prof. Dr. Hönemann für die Zeit in Vechta und die jetzt hervorragende Zusammenarbeit als Chefarzt in Damme mit den Vechtaer Kollegen.

Die Inhalte der Fachvorträge an diesem Nachmittag bezogen sich auf sehr interessante Themen aus der Anästhesie. Dr. Marie-Luise Rübsam, Oberärztin im St. Marienhospital Vechta, erläuterte Aspekte des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit in der Anästhesie. Mascha Zuther vom Universitätsklinikum Münster beschrieb neue Untersuchungsvarianten zur Identifikation von Blutarmut und Noelle Nacke, ebenfalls aus Münster, beschrieb neue Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von bakteriellen Infektionen und entsprechende Verlaufskontrollen.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten von Atemstörungen auf der Intensivstation wurden von Prof. Dr. Rolf Dembinski, Klinikum Bremen-Mitte, umfassend vorgestellt. Ebenso wurde das Problem von medikamenteninduzierten Nierenschädigungen im Verlauf von Operationen und der Nachbehandlung von Prof. Dr. Melanie Meersch-Dini von der Universität Münster betrachtet.

Die beiden letzten Vortragenden widmeten sich dem Thema der Schulung von Wiederbelebungsmaßnahmen in Schulen ab der 7. Klasse (Prof. Dr. Hugo Van Aken) und der Geschichte der Anästhesie beginnend in Ägypten während der Pharaonenzeit bis zu den aktuellen Maßnahmen (Prof. Dr. Ludwig Brandt, Universität Witten / Herdecke).

In der Zusammenfassung ergab sich ein Bild der Anästhesie in all ihren Facetten mit vielen Details und der Feststellung, dass die aktuell in Vechta zur Anwendung kommenden Maßnahmen auf fachlich sehr hohem Niveau sind.

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