Medizinische Fachkräfte erweitern ihre Deutschkenntnisse an der Kreisvolkshochschule
Pflegekräfte und medizinische Fachkräfte aus dem Ausland sind eine wichtige Säule, um die pflegerische und medizinische Versorgung zu sichern. Neben der fachlichen Kompetenz sind gute Deutschkenntnisse ein wesentlicher Faktor für eine Tätigkeit in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Kreisvolkshochschule Vechta e. V. hat dafür gemeinsam mit Annedore Dierksen von der Schwester Euthymia Stiftung einen berufsspezifischen Deutschkurs für Pflegekräfte, medizinische Fachkräfte und Ärzte entwickelt. Der Kurs setzt auf dem Sprachniveau B1 an. „Viele Fachkräfte, die nach Deutschland kommen, verfügen bereits über Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Was fehlt sind fachspezifische und weiterführende Sprachkenntnisse“, erläutert Maria Jäger, die als Fachbereichsleiterin Sprachen für die Deutsch- und Integrationskurse an der Kreisvolkshochschule zuständig ist.
Einer der Teilnehmer ist Selim Özdemir aus der Türkei. Der 29-Jährige hat in seinem Heimatland ein Studium als Anästhesie-Techniker und Krankenpfleger absolviert und erste Berufserfahrung gesammelt. Dort hat er auch schon Grundlagen der deutschen Sprache gelernt. Zurzeit arbeitet er im St. Franziskus-Hospital in Lohne, das zum Klinikverbund der Schwester Euthymia Stiftung gehört, und ist dort in der Anästhesie und in der Geriatrie im Einsatz. Mit dem Sprachkurs möchte er seine Deutschkenntnisse weiter verbessern.
„Für derartige fachspezifische Deutschkurse bedarf es auch speziell geschulter Dozenten“, erklärt Maria Jäger. Mit Veronika Fraile ist die Kreisvolkshochschule hier gut aufgestellt. Die engagierte Dozentin unterrichtet seit vielen Jahren in den Kursen „Deutsch als Fremdsprache“ und ist als Dozentin „Deutsch für medizinische Fachkräfte“ zertifiziert.
Seit September 2024 läuft der Sprachkurs an dem zugewanderte Pflegekräfte, OP-Fachkräfte und Ärzte aus Syrien, der Türkei, Iran oder der Ukraine teilnehmen. Gefördert wird der Kurs vom Landkreis Vechta im Rahmen seiner Sprachförderrichtlinie. Der Unterricht findet ein Jahr lang 14-tägig statt und umfasst dann immer 4 Unterrichtsstunden am Stück. Dieser Unterrichtsrhythmus ermöglicht es, jeweils eine geschlossene Unterrichtseinheit durchzunehmen. So können auch Teilnehmende, die beispielsweise aufgrund des Schichtdienstes eine Unterrichtseinheit verpasst haben, den Kurs beim nächsten Mal problemlos wieder fortsetzen. Zudem ist es möglich, online an dem Kurs teilzunehmen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Erweiterung des Wortschatzes durch Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben. Dabei geht es speziell auch um medizinische Fachbegriffe und berufliche Themen. „Ich mache beispielsweise gerne Wortspiele mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie z. B. Synonyme finden“, erzählt Veronika Fraile. Das lockere den Unterricht auf. Auch die Kommunikation mit Patienten sowie die Pflegedokumentation und -berichterstattung sind Themen des Kurses. Grammatik spielt auf der anderen Seite diesem Kurs eine untergeordnete Rolle. Ein wichtiger Aspekt für Veronika Fraile ist auch der Austausch der Teilnehmenden untereinander. Da gehe es dann häufig um Probleme und Hürden im beruflichen Umfeld. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die interkulturelle Kommunikation im Gesundheitswesen.
Der Kurs bereitet auf die Telc-Prüfung B1/B2 -„Deutsch für Pflegekräfte“ vor. Er ist ein Zusatzangebot zu den klassischen Deutsch B2-Kursen, ersetzt diese aber nicht.
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