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Direkte Visualisierung der Gallengänge und des Pankreasganges

Direkte Visualisierung der Gallengänge und des Pankreasganges

Neues Verfahren am St.-Josefs-Hospital Cloppenburg - Andreas Sigiel aus Cloppenburg erfolgreich behandelt

Sowohl das Gallensteinleiden als auch die bösartigen Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse nehmen in der Region zu. „Risikofaktoren für diese Erkrankungen sind neben Übergewicht auch Nikotin- und übermäßiger Alkoholgenuss“, so Chefarzt Dr. Borislav Benedek (Innere Medizin und Gastroenterologie). Da die Erkrankungen zunächst ohne oder mit wenigen Symptomen einhergingen, erfolge die Diagnose häufig erst im fortgeschrittenen Stadium.

Dr. Benedek hat nun zusätzlich zu den langjährigen Verfahren eine neue Methode etabliert, mit der diese Erkrankungen noch präziser und schonender behandelt werden können: Dabei hilft der Gallengangsspiegel SpyGlass (Cholangioskop). Dieses Instrument ist ein sehr kleines Endoskop, mit dem die zarten Gallenwege eingesehen werden können. Unter optischer Sicht können dann zum Beispiel kleinste Schleimhautveränderungen oder Polypen gesehen und davon Proben genommen und unter dem Mikroskop weiter untersucht werden.

Des Weiteren ist es möglich, festgeklemmte Steine in den Gallenwegen gezielt mit elektrohydraulischer Lithotripsie (Steinzertrümmerungsverfahren) zu zerkleinern und zu entnehmen, ohne dass der Patient operiert werden muss.

Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsen- und Gallenkrebs ist komplex und kann einen multidisziplinären Teamansatz zur Entwicklung eines Behandlungsplans erfordern. Im Rahmen dieses Ansatzes wenden sich Ärzte nun der Cholangioskopie zu, um eine präoperative Kartierung durchzuführen: Das liefert eine wichtige Information, um zu verstehen, ob die Krankheit ausgedehnt oder lokalisiert ist.

In der Endoskopieabteilung des St.-Josefs-Hospitals Cloppenburg sind die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege schon lange Tradition. Regelmäßig werden hier gutartige Erkrankungen wie Gallensteine therapiert sowie auch bösartige Erkrankungen wie Gallengangs- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs erkannt und behandelt.

Dankbar für das neue Verfahren ist Andreas Sigiel (63) aus Cloppenburg. Der Rentner hatte den ersten akuten Schub von Bauchspeicheldrüsenentzündungen 1991, also vor 33 Jahren. „Da war ich in Oldenburg zur Behandlung. Damals wollten mir die Ärzte die Bauchspeicheldrüse entfernen. Aber ich habe mich immer relativ schnell erholt von meinen akuten Schüben, deswegen habe ich mich entschieden, diese nicht entfernen zu lassen.“ Er habe so gesehen 33 Jahre immer von Schub zu Schub gelebt. „Meistens habe ich mich nach einer Woche erholt und konnte wieder arbeiten. Vor ungefähr zehn Jahren wurde festgestellt, dass Steine in den Gängen sind, diese sind bei jedem akuten Schub im Cloppenburger Krankenhaus entfernt worden.“

Doch es sei noch ein großer Stein in dem Bauchspeicheldrüsengang geblieben, der eventuell dann noch mal eine Entzündung immer wieder ausgelöst habe, erläutert Dr. Benedek. Bei den vorherigen Methoden habe man diesen nicht komplett entfernen können, erläutert der Mediziner. Das neue Verfahren mache das möglich. Man könne die Kamera in den Bauchspeicheldrüsengang hineinbringen, habe eine gute Sicht und könne mit einer kleinen Sonde Steine dieser Art dann zertrümmern.

Andreas Sigiel freut sich, dass nun alles gut geklappt hat und lobt das Cloppenburger Krankenhaus: Wenn man nach über 30 Jahren eine solche neue Methoden geboten bekomme, dann sei man bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. „Aber auch vorher wurde mir bei akuten Problemen im St.-Josefs-Hospital immer schnell geholfen. Gerade bei akuten Bauchspeicheldrüsenentzündungen ist das wichtig, das sind extreme Schmerzen, da hat man keine Zeit, zu überlegen.“

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