Vorbeugung und neue Therapien: Fachärzte diskutieren über Nierenerkrankungen
Wie Nierenerkrankungen frühzeitig erkannt und effektiv behandelt werden können, haben Experten auf einem Fachforum erläutert, zu dem die Abteilung für Nierenheilkunde und Dialyse des St. Marienhospitals Vechta am vergangenen Mittwoch eingeladen hat. Im Mittelpunkt der im Rahmen der "Nierenwochen 2013" der Deutschen Nierenstiftung angebotenen Veranstaltung stand die Frage, wie im Patientengespräch auf vorbeugende Maßnahmen für die Nierengesundheit hingewiesen werden kann und welche neuen Therapieverfahren in der Praxis zum Einsatz kommen.
Nierenerkrankungen aufgrund sogenannter "Wohlstandskrankheiten" wie erhöhtem Blutdruck, den Folgen des Rauchens, Übergewicht und überhöhten Blutfettwerten kann durch eine rechtzeitige, fachärztliche Diagnostik vorgebeugt werden. Der erste Schritt für den Patienten ist immer die Blut- und Urinuntersuchung durch den Hausarzt. "In den meisten Fällen gehen eine Nierenerkrankung oder ein akutes Nierenversagen mit unspezifischen Beschwerden einher, die der medizinische Laie nicht mit einer Nierenfunktionsstörung in Verbindung bringt", erklärt Michael Hohmann, Chefarzt der Nephrologie in Vechta.
Besonderes Augenmerk legten die Mediziner auf ein relativ neues Therapieverfahren, das eine schonende Behandlung schwerstkranker Menschen ermöglicht. Bei Dialysepatienten mit einer besonders fortgeschrittenen Herabsetzung der Herzleistung sind oft starke Wassereinlagerungen im gesamten Körper festzustellen. Über das Verfahren der Bauchfelldialyse wird im Gegensatz zur klassischen Blutwäsche eine weniger belastende Selbstbehandlung im heimischen Umfeld möglich. Der Patient führt sich dazu mittels eines zuvor operativ eingebrachten Katheters eine hochprozentige Zuckerlösung zu, die zur Entwässerung führt.
Ein weiteres Thema waren die in der Region zunehmenden Fälle von akutem Nierenversagen durch Viruserkrankungen. Als problematisch wird vor allem die durch Ausscheidungen von Mäusen übertragene Hanta-Virusinfektion angesehen. Das Virus kann leicht über Staub eingeatmet werden. Gerade im Frühjahr und Frühsommer sollte daher in potentiell durch Nagetiere verunreinigten Räumen eine besondere Umsicht gelten.
Bei bekannten Immunerkrankungen kann eine Beteiligung der Nieren zu einem raschen Nierenfunktionsverlust und einer dramatischen Krankheitsentwicklung führen. Hier sei nach Ansicht der Experten die gute und zügige Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten unerlässlich.
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