Von starren Röhren und dem „(Nieren-)Stein des Tages“ – Forum Medizin des St. Josefs-Hospitals lockte 200 Interessierte
Zum diesjährigen Forum Medizin in der Cloppenburger Stadthalle konnten der Ärztliche Direktor des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg, Prof. Dr. med. Joachim Schrader und Geschäftsführer Lutz Birkemeyer rund 200 Gäste begrüßen. Die Runde der Zuhörer setzte sich aus der interessierten Bevölkerung, niedergelassenen Allgemein- und Fachärzten sowie Mitarbeitenden des Cloppenburger Krankenhauses zusammen. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr unter dem Titel „Medizin aus dem Bauch heraus“ gestellt. Dabei ist die Überschrift bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Denn die Diagnosen in der modernen Medizin werden nicht „aus dem Bauch heraus“ sondern leitlinienkonform und aufgrund von Untersuchungen gestellt, erklärte Schrader einleitend in seinem Begrüßungswort. Die Referenten des Abends stellten in ihren Vorträgen anschließend unterschiedliche Teilgebiete der Inneren Medizin bezogen auf die Bauchorgane vor und erläuterten Untersuchungs- und Diagnosemethoden sowie Risikofaktoren für den Magen, den Darm und die Nieren. Der Blickwinkel des Bauchchirurgen wurde zum Abschluss in humorvoller und kurzweiliger Art und Weise dargestellt.
Den Auftakt des Abends machte Herr Dr. med. Eckhard Brinkmann, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Josefs-Hospitals, verantwortlich für die Subdisziplin Gastroenterologie. Er erläuterte anhand von einprägsamen Darstellungen und Bildern die Entwicklung der Endoskopie bis heute. In den Anfängen wurde die Diagnostik der Speiseröhre und des Magens noch mittels starrer Röhren bewerkstelligt. Ein Problem zu dieser Zeit war die fehlende Beleuchtung des „Endoskops“. Später wurde das Endoskop mittels eines glühenden Kupferdrahtes beleuchtet. Nicht selten führte diese Methode aber zu Verbrennungen des Patienten und des Arztes. In den weiteren Ausführungen wurde deutlich, welche Möglichkeiten die moderne Medizin heute mit minimalinvasiven Eingriffen und hochauflösenden HD-Bildern bietet und wie wichtig die Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere die Darmspiegelungen sind.
Herr Privatdozent Dr. med. Jörg Bäsecke erläuterte anschließend, mit welchem erhöhten Krebsrisiko ein überdurchschnittlicher Fleischkonsum für den menschlichen Organismus einhergeht. Dabei wurde deutlich, dass die dazu veröffentlichten medizinischen Studien einerseits ein erhöhtes Darmkrebsrisiko empirisch belegen, jedoch im Vergleich zum regelmäßigen Tabakkonsum das Risiko vergleichsweise als sehr gering zu werten ist. Dennoch appellierte Bäsecke an die Anwesenden bei der Ernährung auf die Zusammenstellung der Kost zu achten. Auch er empfahl regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen, die ab dem 55. Lebensjahr in den Leistungskatalog der Krankenkassen fallen.
Anschließend nahm Privatdozent Dr. med. Stephan Lüders die Gäste mit auf eine durchaus farbenfrohe und interessante Reise zum Organ der Niere. Dabei wurde deutlich, dass die Niere eben nicht nur „aus Wein Wasser macht“ so wie der Vortrag betitelt war, sondern deutlich mehr Funktionen für den menschlichen Organismus hat. So erklärte der am St. Josefs-Hospital Cloppenburg tätige Nephrologe, dass pro Tag die Menge von 1,5 bis 2 Litern Flüssigkeit als angemessen zu betrachten sei. „Der pro Tag konsumierte Kaffee kann bei der Ermittlung dieser Flüssigkeitsmenge durchaus hinzugerechnet werden“, sagte Lüders in der Stadthalle. Ein deutlich höherer Flüssigkeitskonsum könnte möglicherweise negative Folgen für den menschlichen Organismus haben, da der Körper wichtige Mineralien und Salze verlieren kann.
Außerdem zeigte Dr. Lüders eindrucksvolle Bilder, die mittels eines Ultraschallgerätes aufgenommen wurden und anhand derer man in hervorragender Weise Erkrankungen und Veränderungen des Organes frühzeitig erkennen kann. So hatte Lüders auch das Bild einer Niere mit einem Nierenstein in seinem Vortrag platziert. Da dieses Bild noch am selben Tag in der nephrologischen Ambulanz aufgenommen wurde, war dies also der „Nierenstein des Tages.“
Den durchaus krönenden, weil hurmorvollen und in Teilen nicht ganz ernst gemeinten Abschluss bildete der Vortrag von Herrn Dr. med. Hans-Günter Hempen, der Chefarzt der Allgemein- und Vizceralchirurgie am Cloppenburger Krankenhaus ist. „Mensch oder Maschine – oder wie tickt der Bauchchirurg“ lautete das Referat des Mediziners.
Dr. Hempen empfahl den Zuhörern im Verlauf seines Vortrages mit einem Augenzwinkern, dass eine einfache, aber durchaus wirksame Eigendiagnose für eine Blinddarminfektion zum Beispiel in dem Befahren einer sanierungsbedürftigen Straße bestehen könnte. Durch die Erschütterungen im Fahrzeug könnte der Patient selbst sehr schnell erkennen, ob eine akute Infektion vorliegt. Selbstverständlich „ist die Auswahl und die Qualität des eingesetzten Fahrzeuges ebenso ein entscheidender Faktor wie die Qualität des Fahrers und der Allgemeinzustand der Straßen“.
Ferner berichtete Hempen in seinem Vortrag über einen Chirurgen aus dem 19. Jahrhundert, der selbst an einer Blinddarminfektion erkrankt war und operativ versorgt werden musste. Da ihm die Wartezeit auf seine eigenen Ärzte für den Eingriff zu lang erschien, griff er kurzerhand selbst zum Skalpell, nach dem er sich selbst eine Lokalanästhesie gegeben hatte und nahm mittels eines Spiegels den Eingriff selbst vor und überlebte.
Zum Abschluss dankte Lutz Birkemeyer als Geschäftsführer den Referenten des Abends. Mit den Ausführungen wurde einmal mehr unter Beweis gestellt, dass das St. Josefs-Hospitals über hervorragend qualifizierte und fachlich versierte Mediziner verfügt. Die Region kann stolz auf die medizinische Qualität der Leistungen des St. Josefs-Hospitals sein. Getreu dem Leitwort „Jederzeit gut versorgt!“ können sich die Patientinnen und Patienten jederzeit mit gutem Gewissen den Mitarbeitenden des Cloppenburger Krankenhauses anvertrauen.
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