Sternenkindergrab erweitert
Die Grabstelle für Sternenkinder des St. Marienhospitals Vechta auf dem katholischen Friedhof ist erweitert worden. Im Rahmen einer Feierstunde segnete Monsignore Propst Michael Matschke die Grabstelle mit einer neu gestalteten Stele ein.
Beigesetzt werden hier Kinder, die im Verlauf der Schwangerschaft im Mutterleib versterben, sogenannte Sternenkinder. Im letzten Jahr waren es rund 175. Für die Eltern sei es wichtig, eine Grabstelle als Ort der Trauer zu haben, so Cordula Thöle-Busse, Krankenhaus-Pastoralreferentin am St. Marienhospital Vechta: „Der christlichen Überzeugung folgend, dass jedes Leben - losgelöst von der Dauer - von Bedeutung ist, machen wir die Existenz der Kinder auch für Außenstehende durch eine Grabstelle sichtbar. Dort besteht für die Eltern, Geschwister und weitere Angehörige der Sternenkinder die Möglichkeit, würdig Abschied zu nehmen.“
Dazu finden seit den 1990er Jahren auf dem katholischen Friedhof ökumenische Sternenkinderbeerdigungen statt, die von den Krankenhausseelsorgern begleitet werden. Zunächst gab es diese Beerdigungen zwei- bis dreimal pro Jahr, mittlerweile fünfmal jährlich. Das hänge auch damit zusammen, dass immer mehr Risikoschwangere das Vechtaer Krankenhaus aufsuchten, erläutert Cordula Thöle-Busse.
Zu der Einsegnungsfeier, die in der Kapelle begann, haben sich viele Beteiligte zusammengefunden, darunter Aloys Muhle und Katharina Rindfleisch von der Geschäftsleitung St. Marienhospital, Mitarbeitende des Krankenhauses, Hebammen, Seelsorgende, Bestatter, Friedhofsgärtner, Steinmetz Lukas Eiken, Vechtas stellvertretender Bürgermeister Sam Schaffhausen, Vertreterinnen der Sternenkindelterngruppe der Malteser sowie Engagierte, die diese Umgestaltung mit ermöglicht haben. Den musikalischen Rahmen gestalteten Sängerinnen des Krankenhaus-Projektchores.
„Es ist ein zeitgemäßer Ort der Trauer und der liebevollen Erinnerung entstanden“, sagte Cordula Thöle-Busse. Der Begriff Sternenkinder richte den Fokus auf das Kind selbst und berücksichtige die intensive Bindung, die Mütter und Väter bereits zum ungeborenen Kind entwickelten. Daher verursache der Tod auch oft einen intensiven, langanhaltenden Trauerprozess. Die Bezeichnung Fehlgeburt werde einer solchen gefühlsmäßigen Bindung zu dem verstorbenen kleinen Wesen nicht gerecht. Erschwerend komme hinzu, dass es so manches Mal keinen Ort für die Trauer gebe, wie man einen solchen sonst von Gräbern in der Familie kenne: Somit habe man buchstäblich nichts in der Hand und stehe mit leerem Bauch und leerer Seele hilflos und traurig da. „Ich glaube, dass jedes noch so kleine Kind auch von Gott eine Aufgabe bekommt, die es allein mit seiner Entstehung erfüllt“, so die Seelsorgerin. Pfarrer Jürgen Schwartz trug eine Geschichte von Frank Maibaum vor, die sich mit der Verbundenheit über den Tod hinaus beschäftigt: „Das was bleibt, ist Liebe“.
Aloys Muhle, Geschäftsführer des St. Marienhospitals, sagte, es sei für das Krankenhaus selbstverständlich gewesen, die zu klein gewordene Grabstelle gemeinsam mit der Kirchengemeinde zu erweitern. „Mit der Grabstelle verbunden ist so viel Hoffnung“. Das Krankenhaus wolle den Eltern mit diesem Sternenkindergrab eine Anlaufstelle bereiten, um ihrer Trauer Raum zu geben. Muhle dankte allen an der Vorbereitung und Umsetzung Beteiligten.
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