Rüstzeug für den ersten Patientenkontakt

Vor jeder erfolgreichen Therapie steht die ärztliche Anamnese. Im persönlichen Gespräch und durch gezieltes Nachfragen erhält der behandelnde Arzt wichtige Informationen zur Krankheitsgeschichte seines Patienten. Wie das Patientengespräch aufgebaut sein sollte und welche grundlegenden Untersuchungen zu Beginn der Behandlung vorgenommen werden, haben Studierende der Universität Köln in einem Untersuchungskurs am St. Marienhospital Vechta gelernt.

Der mehrtägige Kurs richtet sich an Medizinstudentinnen und Medizinstudenten aus den unteren Semestern und erfreut sich dank seiner Praxisorientierung bereits seit mehreren Jahren besonderer Beliebtheit. In den Lehreinheiten werden den Studierenden von Ärztinnen und Ärzten des Krankenhauses medizinische Basistechniken für die Untersuchung der Patienten vermittelt. Schwerpunkt ist neben dem richtigen Einsatz einfacher Hilfsmittel wie dem Stethoskop und dem Reflexhammer der richtige Zugang zum Patienten und zu seiner Leidensgeschichte.

PD Dr. med. habil. Reinhard K. Klocke, ärztlicher Direktor am St. Marienhospital, hat den Kurs in Anlehnung an seine Lehrtätigkeit in Köln zum festen Bestandteil des Ausbildungsprogramms in Vechta gemacht. Der erfahrene Mediziner möchte die Studierenden für den menschlich einfühlsamen und fachlich präzisen Zugang zum Patienten sensibilisieren: "In den ersten, theorielastigen Semestern vermissen viele Medizinstudierende den direkten Kontakt zum Patienten. Mit unserem Angebot möchten wir den angehenden Medizinern das Rüstzeug für den vertrauensbildenden Erstkontakt mit dem ratsuchenden Menschen vermitteln." Die fünf Studierenden der aktuellen Kurseinheit waren mit sichtbarem Eifer bei der Sache und zeigten sich beeindruckt vom "intensiven Einblick in das Krankenhausgeschehen".

Am St. Marienhospital setzt man auch künftig auf die akademische Arbeit. Neben seiner Rolle als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover unterhält das Vechtaer Krankenhaus im Rahmen von Lehraufträgen gute Kontakte zu den Universitäten in Köln, Münster und Göttingen.