Landrat Wimberg informiert sich an den GPZ-Standorten
Bei einem Besuch des Gemeindepsychiatrischen Zentrums (GPZ) in Emstek hat sich der Cloppenburger Landrat Johann Wimberg ein Bild von der stationären Einrichtung gemacht und mit dem Heimbeirat gesprochen. Zuvor hatte der Politiker auch den Räumlichkeiten des GPZ in Cloppenburg einen Antrittsbesuch abgestattet. Die Interessenvertreter der Bewohner in Emstek schilderten dem Landrat die positiven Veränderungen nach dem Umzug des Wohnheims von Cloppenburg in die Nachbargemeinde. Wimberg sagte zu, die Entwicklung des GPZ im Landkreis weiterhin aufmerksam zu verfolgen und aktiv zu begleiten.
Der Landrat zeigte sich positiv beeindruckt von den Wohn-, Therapie- und Freizeitbedingungen in der ehemaligen Krankenhausimmobilie. „Die hellen, großzügigen Räume und die weitläufige Gartenanlage bilden einen guten Rahmen für die Arbeit des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Emstek. Angesichts des Bedarfs wäre eine Erweiterung des Wohnheims aus meiner Sicht durchaus denkbar“, so Wimberg. Bei dem Gespräch, an dem auch der Erste Kreisrat Ludger Frische teilnahm, wurde deutlich, dass die Bewohner mittlerweile gut in der Gemeinde angekommen sind. „Am Anfang haben wir eine gewisse Zurückhaltung gespürt“, berichtet Bewohnerfürsprecherin Claudia Kronnagel und ergänzt: „Unser Eindruck ist, dass die Emsteker das GPZ vollständig akzeptieren und uns gerne aufgenommen haben.“ Die Bewohner des Übergangswohnheims an der Antoniusstraße wünschten sich, trotz ihrer krankheitsbedingten Einschränkungen Mitglieder der Gemeinde zu sein und am öffentlichen Leben teilzuhaben.
Dass die Emsteker Bürger den Bewohnern aufgeschlossen gegenüber stehen, ist auch der Eindruck von Beiratsmitglied Patrick Bragula. „Beim Einkaufen entstehen spontan Gespräche, immer wieder werde ich freundlich gegrüßt“, erzählt der 39-Jährige. Eben diese Normalität ist nach Meinung von GPZ-Leiter Clemens Rottinghaus ein zentraler Aspekt bei der Rückkehr zu einem selbstbestimmten Leben: „Ein gewohntes Umfeld hält stabil“, greift der Verantwortliche für die stationären und ambulanten Standorte im Landkreis die Aussage einer Bewohnerin auf.
In allen stationären Einrichtungen des GPZ kommt dem Heimbeirat eine besondere Bedeutung zu. Das für jeweils vier Jahre gewählte Gremium trifft sich wöchentlich, berät aktuelle Entwicklungen und vertritt die Interessen der Bewohner gegenüber der Einrichtungsleitung und den Behörden, zum Beispiel der Heimaufsicht. Diese Funktion nähmen die beiden drei- bzw. vierköpfigen Beiräte in Cloppenburg und Emstek regelmäßig wahr, bestätigt Clemens Rottinghaus. „Wir informieren den Heimbeirat über alle Entwicklungen in den stationären Bereichen des GPZ und nehmen Veränderungswünsche von Seiten der Bewohner ernst. Von der Auswahl an Speisen, über das Therapieangebot bis hin zu Einrichtungserweiterungen, wird der Heimbeirat gezielt in das Geschehen einbezogen“ so Rottinghaus. Eine erfolgreiche Arbeit im GPZ mache es erforderlich, regelmäßig ein Bild von der Stimmung unter den Bewohnern zu erhalten und die Betreuungsqualität an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Auch größere Struktur- und Entwicklungsvorschläge, die der Träger der Einrichtung mit der Politik und den zuständigen Behörden verhandelt, werden dem Heimbeirat vorgelegt. Ob in Cloppenburg oder Emstek: Die gute Zusammenarbeit zwischen den Leitungen der stationären Wohnheime und dem Heimbeirat ist eine Basis für den Therapieerfolg. Auch die Vernetzung kommt nicht zu kurz: Einmal im Jahr treffen sich die Heimbeiräte aller niedersächsischen Einrichtungen auf Einladung des Sozialministeriums zu mehrtägigen Workshops in Hannover.
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