Hygienetag: Sensibilität für Hygienemaßnahmen schärfen
Die Hygiene ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Menschen gerückt. Gerade in Kliniken sind höchste Hygienestandards unbedingt erforderlich, denn sie nehmen eine wesentliche Rolle in puncto Patientensicherheit und Qualität ein. Für das Krankenhaus sind regelmäßige Fortbildungen ein wichtiger Baustein des Qualitätsmanagements. Neben den für die Mitarbeiter regelmäßig angebotenen hygienischen Fortbildungen wurde nun im St. Marienhospital Vechta erstmals ein Hygienetag ins Leben gerufen. Auch in den anderen Krankenhäusern des Klinikverbundes Corantis fanden ähnliche Veranstaltungen statt.
„Wir arbeiten kontinuierlich an einer Optimierung der Hygienemaßnahmen. Mit dem Hygienetag wollten wir noch einmal für die Thematik sensibilisieren“, erklärt Olaf Janssen, Bereichsleiter Hygiene im Vechtaer Krankenhaus.
Die Hände sind das häufigste Übertragungsmedium für Keime, die für das Entstehen einer nosokomialen Infektion in Frage kommen (Infektion, die im Zuge eines Aufenthalts oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung auftritt). Gerade deswegen ist eine umfangreiche und fachgerechte Händehygiene so wichtig, denn sie unterbricht den Übertragungsweg – und das als einfachste, effektivste und schnellste Methode.
In einem der drei Vorträge im Rahmen der Veranstaltung widmete sich das Team Hygiene der Vechtaer Klinik der Händehygiene. Olaf Janssen präsentierte den Teilnehmern aktuelle Zahlen, Daten und Fakten rund um die Thematik. Constanze Nuxoll-Scheper, Hygienefachkraft am St. Marienhospital Vechta, führte mit den Teilnehmern des Vortrages und weiteren Interessierten praktische Übungen zum Thema Haut und Hände durch. Bei der Anwendung von Händedesinfektionsmitteln ist es wichtig, dass das Desinfektionsmittel richtig in die Haut eingerieben wird. Mittels Schwarzlicht konnten mögliche Schwachstellen bei der Desinfektionsmethode dargestellt werden. Darüber hinaus wurde eine Messung der Hautfeuchte durchgeführt, um zu zeigen, dass die heutigen Händedesinfektionsmittel schonend und pflegend zur Haut sind.
Christoph Huesmann von der Firma Fact referierte anschaulich über die infektiöse Gastroenteritis. Diese Entzündung des Magen-Darm-Traktes kann durch eine Vielzahl von Krankheitserregern hervorgerufen werden, darunter Bakterien und Viren wie zum Beispiel die so genannten Noroviren, die insbesondere in der kalten Jahreszeit vermehrt auftreten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts zählt das Norovirus zu den weltweit häufigsten Erregern für plötzlich hervorgerufenen Brechdurchfall. Es ist sehr widerstandsfähig und bleibt außerhalb des menschlichen Körpers sogar über einige Tage ansteckend. Die Übertragung erfolgt hierbei unter anderem über den Handkontakt.
Krankheitserreger variieren nicht nur regional sondern auch von Krankenhaus zu Krankenhaus. Das Erregerspektrum am St. Marienhospital Vechta wird laufend durch die Laborarztpraxis Osnabrück bestimmt und in Zusammenarbeit mit einem Apotheker und den behandelnden Ärzten bewertet. Diese hausspezifische Bewertung ist ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung der Patienten in Vechta und fließt zum Beispiel in die Wahl des Antibiotikums mit ein. Im dritten Vortrag präsentierte Dr. Jutta Esser von der Osnabrücker Laborarztpraxis aktuelle Daten zu eben diesem Thema.
Erst kürzlich wurde das St. Marienhospital Vechta mit dem 2. Qualitätssiegel des Netzwerkes EurSafety Health-net für seine vorbildliche Verfahrensweise zur Patientensicherheit im Kampf gegen multiresistente Keime und beim verstärkten Schutz vor Infektionen ausgezeichnet.
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