Baby-Notarztwagen "Felix": Offizielle Präsentation und Taufe erfolgt
Viele Menschen haben dazu beigetragen, den Baby-Notarztwagen "Felix" nach Vechta zu holen – Schulkinder, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen. Alle spendeten Geldbeträge in unterschiedlicher Höhe, damit die rollende Intensivstation Frühgeborene und kranke Neugeborene optimal transportieren kann. Und zwar nicht nur von den umliegenden Geburtskliniken auf die Früh- und Neugeborenen-Intensivstation des St. Marienhospitals Vechta. Denn Felix ist auch für Transporte von der Vechtaer Klinik in die Spezialkliniken wie zum Beispiel nach Kiel, Hannover oder Hamburg gedacht.
Bei einer ökumenischen Feier im Autohaus Anders in Vechta segnete Propst Michael Matschke zusammen mit dem evangelischen Pastor Andreas Technow das Fahrzeug. Zuvor nutzten Pierre-Enric Steiger (Präsident der Björn-Steiger-Stiftung), Bürgermeister Helmut Gels, Ulrich Pelster (Geschäftsführer des St. Marienhospitals Vechta) und Dr. Joseph Erkel (Chefarzt der Kinderklinik) vor einem geladenen Kreis die Gelegenheit, sich bei allen Unterstützern zu bedanken. Die Gäste konnten das Spezialfahrzeug aus nächster Nähe betrachten und sich die Besonderheiten ausführlich erklären lassen. Am Donnerstag, 8. August, wird "Felix" zwischen 14.00 und 18.00 Uhr in der Vechtaer Innenstadt öffentlich präsentiert.
Steiger bedankte sich bei allen Beteiligten. 2009 hatte seine Stiftung das Projekt gestartet und den Wagen zusammen mit etlichen Firmen entwickelt. Damals sei er nicht davon ausgegangen, dass die Entwicklungskosten auf weit über fünf Millionen Euro steigen würden. Mittlerweile liege der Kaufpreis für einen neuen Baby-Notarztwagen bei 450.000 Euro. Vechta und die Region erhielten den Wagen für die vereinbarten 200.000 Euro. Die Übergabe in Vechta sei ihm eine Herzensangelegenheit, so Steiger. Das Herzstück des Wagens sei das Dämpfungssystem. "Wir können Schlaglöcher von zehn Zentimetern Tiefe ausgleichen", erklärte er.
"Endlich ist Felix da", sagte Vechtas Bürgermeister Helmut Gels. „Ich bin überzeugt, dass damit eine neue Epoche eingeleitet wird.“ Das Engagement aller Spender und Unterstützer werde Leben retten, so Gels. Ulrich Pelster, Geschäftsführer des St. Marienhospitals Vechta, sagte zur breiten Unterstützung der Spendenaktion: „Die positive Resonanz wirft ein positives Schlaglicht auf die Menschen in der Region.“ Sie seien hilfsbereit und öffneten ihre Geldbörse, um zu helfen.
Chefarzt Dr. Joseph Erkel skizzierte die Entwicklung des Frühchentransports. Bevor die Björn-Steiger-Stiftung 1974 die erste Generation des Baby-Notarztwagens entwickelte, seien Babys im Auto transportiert worden, berichtete er. 1980 habe man in Vechta den ersten Transportinkubator, in dem die Neugeborenen versorgt und beatmet werden, bekommen. Erkel berichtete auch, dass der Transportinkubator, der zum System des Baby-Notarztwagens gehört, gestern im Einsatz war. Ein Kind mit Herzfehler wurde darin per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Kiel geflogen. Auch für solche Einsätze ist das System "Felix" sehr gut.
Quelle: OV
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