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20 Jahre Kardiologie am St. Marienhospital: Herzspezialisten mit ethischem Anspruch

20 Jahre Kardiologie am St. Marienhospital: Herzspezialisten mit ethischem Anspruch

Neueste Erkenntnisse zur Herzgesundheit und kraftvolle Literatur: In einer Feierstunde der besonderen Art haben führende Herz-Kreislauf-Experten am Mittwoch in Vechta das 20-jährige Bestehen der Kardiologie im St. Marienhospital hervorgehoben.

Auf Einladung von Chefarzt Dr. Achim Gutersohn und dem Ärztlichen Direktor, Privatdozent Dr. Reinhard Klocke, sprach Prof. Dr. Gerald Klose, Atherosklerose-Experte aus Bremen, vor über 100 Teilnehmern und Gästen über Risikofaktoren für die Herzgesundheit, insbesondere des Fettstoffwechsels bei der Entstehung des Herzinfarktes.

Die Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus, einer Stoffwechselstörung mit dem Leitbefund der Überzuckerung des Blutes, wird durch eine intensive und oft auch medikamentös notwendige Therapie der Fettstoffwechselstörung unterstützt. Zusätzlich wies der Experte auf die Bedeutung von Basismaßnahmen wie regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion und Verzicht auf Nikotin hin. "Wir können heute das Herz-Kreislauf-Risiko der betroffenen Patienten durch eine effektive Therapie um 30 bis 40 Prozent reduzieren", erklärte Klose anhand von statistischen Studien.

Der Herzchirurg Prof. Dr. Otto Dapunt aus Oldenburg zeigte mit Videobildern aus dem Operationssaal neue Möglichkeiten der operativen Versorgung von Herzkranzgefäßverengungen auf. Die Operation sei immer dann zu empfehlen, wenn eine komplizierte Mehrfacherkrankung der Herzkranzgefäße vorliegt. "Besondere Fortschritte hat die Herzklappenersatzchirurgie gemacht. Hier kann zunehmend auch in Kooperation mit den Kardiologen vor Ort und mit neuen Prothesen schonend operiert werden", so Dapunt. Kleinere Schnitte lieferten darüber hinaus ein immer besseres kosmetisches Ergebnis für den Patienten.

Bei Notfällen in Form von Herzinfarkten kann die spezialisierte Abteilung in Vechta ihren Patienten ganzjährig und rund um die Uhr mit sogenannten Ballon- und Stenteinlagen in den Gefäßen helfen, die Akutphase zu überstehen.

Der Beitrag von Privatdozent Dr. Reinhard Klocke setzte sich mit dem soziokulturellen Hintergrund der ärztlichen Versorgung auseinander und rief zu einer besseren Vernetzung der Fachärzte untereinander auf.

Der Veranstaltungsrahmen zeigte einmal mehr, dass die Vechtaer Kardiologen neben der Hochleistungsmedizin auch die ethische Auseinandersetzung mit dem Patienten und seinen Leiden im Blickfeld haben. Texte aus der Weltliteratur, von Gastrednern eindrucksvoll vorgetragen, setzten in diesem Zusammenhang nachdenkliche und auch erheiternde Akzente.

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